„Wie doof ist Change wirklich?“ fragt Rainer Krumm als Unternehmensberater – und wir ihn bei der ersten Konzeptpräsentation für seine neue axiocon-Website.
Die kommt nämlich so ganz anders daher als seine alte, „irgendwie historisch gewachsene“ (O-Ton Krumm): Das obligatorische Versicherungs-Blau haben wir gegen ein leuchtendes Web-Blau getauscht. Noch Neon-Grün, fancy Verläufe und eine große, spröde Typo dazugepackt. Und ach ja: mindestens die Hälfte des Textes eliminiert…
und hatten dann geringe Sorge, dass das dem „hemdsärmeligen“ (nochmal O-Ton Krumm) Unternehmen doch etwas zu viel Change sein könnte…
Aufatmen: Krumm und Team waren angetan von der Verjüngungskur und deutlich mehr Prägnanz – und treten den Beweis an: gar nicht doof, dieser Change! Und: Krumms phänomenalen Output an Artikeln, Büchern und Vorträgen haben wir übersichtlich sortiert und filterbar unter dem Reiter „Akademie“ für Euch abgelegt – stöbern lohnt!
www.axiocon.de
Liebe AuftraggeberInnen, KollegInnen und FreundInnen, mit ungefähr 99 Neujahrswünschen für 2021—viel Vergnügen!—möchten wir uns bei Ihnen für ein spannendes, aufregendes und erfülltes 2020 bedanken. Vieles hat sich verändert, einiges muss neu arrangiert werden. Und doch haben wir trotz der wankelmütigen Zeiten viel Beständigkeit, Verlässlichkeit und vor allem Vertrauen erfahren. Das tut uns gut, spornt uns zu neuen Höchstleistungen an—und lässt uns zuversichtlich und schwungvoll ins neue Jahr rutschen! Tun Sie es uns nach—und bleiben Sie uns verbunden. Herzlich, Tanja Kapahnke und Simone van Eldik mit Team
Als dritten großen Baustein für die Außenkommunikation—nach dem Corporate Design und der Haus-Signaletik—haben wir die Website für das Edwin Scharff Museum realisiert. Farbenfröhlich präsentiert sie viel Hintergrundinformation zu den vier Ausstellungsbereichen Edwin Scharff, Ernst Geitlinger, sowie den Sonderausstellungen im Kunst- und Kindermuseum. Die vier Bereiche werden durch eine prägnante Farbgebung gekennzeichnet, die sich bereits im CI und der Wegeleitung wiederfindet. Der Veranstaltungskalender gibt Aufschluss über ein—außerhalb von Pandemien—umfangreiches Vermittlungsangebot. Zahlreiche Filteroptionen ermöglichen Site-BesucherInnen einen guten Überblick und das möglichst schnelle Auffinden des passenden Angebots. Das Backend zeichnet Logik, Funktionalität und BenutzerInnenfreundlichkeit aus—danke an Mark Hoppe für die Programmierung.
www.edwinscharffmuseum.de
Die St. Lukas-Klinik im Verbund der Stiftung Liebenau ist ein Fachkrankenhaus mit angegliederten sozialtherapeutischen Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Seit 2018 betreuen wir die Einrichtung umfassend mit unserem gesamten Leistungsspektrum: Von Beratungs-Workshops über Maßnahmenplanung und Entwicklung der Kommunikationsmedien bringen wir uns voll ein.
Mit einem Video wollen wir eine von mehreren Stationen der Klinik—die „Station für Allgemeinmedizin und Pflege”—vorstellen und auf der eigenen Website und in Social Media neue Mitarbeitende ansprechen. In den Mittelpunkt stellen wir Menschen, die ganz unterschiedlichen Tätigkeiten nachgehen. Den Fokus legen wir auf das, was im Umgang mit dem besonderen Klientel der St. Lukas-Klinik (Menschen mit Behinderungen und ggf. psychischen Erkrankungen) besonders wichtig ist: Präsenz, Aufmerksamkeit, Ruhe und Zeit. Und das ohne viele Worte.
Die St. Lukas-Klinik im Verbund der Stiftung Liebenau ist ein Fachkrankenhaus mit angegliederten sozialtherapeutischen Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Seit 2018 betreuen wir die Einrichtung umfassend mit unserem gesamten Leistungsspektrum: Von Beratungs-Workshops über Maßnahmenplanung und Entwicklung der Kommunikationsmedien bringen wir uns voll ein. Wir entwickeln inhaltliche Konzepte für Video, Broschüren, Folder; wir führen Interviews, schreiben Texte, machen die Bildredaktion und artdirigierten Video- und Fotoshootings.
Das Vianney-Hospital beeindruckt uns regelmäßig mit einer ungewöhnlich offenen, freundlichen Atmosphäre. Ein herzliches Team betreut psychisch kranke und alte Menschen. Ehrliches Interesse am Gegenüber und eine liebevolle Vertrautheit ist innerhalb des Teams und zwischen MitarbeiterIn und BewohnerIn spürbar. Darüber hinaus machen die stilvoll gestalteten Lebensräume (teilweise in Gründerzeit-Villen), die großzügigen Gärten rund um den Heimbereich, sowie der weite Blick über den Bodensee das Vianney-Areal zu einem besonderen Ort für besondere Menschen.
Seit 2013 konzipieren und realisieren wir Kommunikationsmittel für das Vianney—von Printmedien über Webdesign und Social Media bis hin zu Wegeleitung und Gestaltung von Räumen. Von Anfang an war uns wichtig, sowohl Team, als auch BewohnerInnen eng in den Entstehungprozess von Designlösungen einzubinden.
Während unserer Besuche sammeln und dokumentieren wir alltägliche und besondere Momente, Stimmungen und Werte der Menschen, die diesen Ort prägen. Daraus generieren wir Inhalte für Broschüren, Folder, Mailings und regelmäßige Side-Projekte wie z. B. das Vianney-Kochbuch (mit Lieblingsrezepten der BewohnerInnen), das Vianney-Erinnerungsbuch (mit Liedern und Erinnerungen der BewohnerInnen) oder den Vianney-Adventskalender (bestehend aus Team-Statements darüber, was die Arbeit im Hospital abverlangt, gibt oder ausmacht).
Die einwandfreie Funktionalität und Außenwirkung unserer Projekte ist uns ein Anliegen. Wenn sich BewohnerInnen und Mitarbeitende von unserer Arbeit gewertgeschätzt fühlen und sich mit den Ergebnissen identifizieren, macht uns das große Freude.
www.vianney-hospital.de
Das Edwin Scharff Museum vereint unter seinem Dach gleichermaßen ein Kunst- und ein Kindermuseum. Beide wollen sich mit sehr unterschiedlichen Inhalten und Zielgruppen gegenseitig inspirieren und ergänzen. Und trotzdem bleiben sie ganz offensichtlich zwei eigenständige Ausstellungsbereiche—nicht zuletzt aufgrund ihrer Unterbringung in zwei architektonisch sehr unterschiedlichen, deutlich voneinander getrennten Gebäudeteilen.
Diese Zweiteilung nehmen wir als Grundlage für unsere Kommunikation. Besser gesagt: Wir fokussieren nicht die Zweiteilung, sondern das Unbekannte, das Lustige, das Irritierende—was entstehen kann, wenn man zwei sehr unterschiedliche Teile zu einem neuen Ganzen zusammenfügt.
Für die Imagekampagne montieren wir Motive aus dem Kunst- und Kindermuseum zu überraschenden Collagen. Kunst- und Kinderwelt eröffnen in Kombination neue Blickwinkel—wie das Museum selbst es tut.
Das Logo haben wir zu einem prägnanten Schriftzug vereinfacht—mit erklärendem Untertitel. Es darf flexibel, spielerisch tänzelnd, leicht gedreht in einer Ecke des Layouts andocken. Einer vom Logo abgeleiteten, sehr kühl und sachlich anmutenden Headline-Schrift stellen wir für Sublines und Texte eine freundliche, sehr gut lesbare Serifenschrift an die Seite.
Zugunsten der Wiedererkennung halten wir auch in der Kommunikation für die Ausstellungen die formale Zweiteilung durch. In diesem Fall kombinieren wir ein Bildmotiv mit einer gleichwertigen, farbigen Fläche. Auf der bringen wir die geradlinige, klare Typografie unter.
Das Design wurde mit Adjektiven wie lebendig, freudvoll, unterhaltsam, nahbar und menschlich beschrieben. Mission geglückt!
2017 haben wir den geladenen Wettbewerb um das neue Corporate Design für das Museum Ulm gewonnen—und haben für die Institution selbst, als auch für die wechselnden Ausstellungen ein visuelles System entwickelt, welches das Museum selbst mit seinem offensiven Bildungsauftrag in den Mittelpunkt stellt. Kunst wird als Anstoß, Stolperstein und Erlebnis verstanden, möchte demokratisiert und in die Mitte der Gesellschaft getragen werden.
Entsprechend markant, laut und freundlich ist der Außenauftritt des Museums: Wir verwenden kräftige, reine Farben, klare Formen und Ebenen, sowie plakative, schnörkellose Schriften. Das Logo haben wir stark reduziert: Ein abstrahiertes M steht für die moderne Haltung des Museums, der folgende Doppelpunkt kündigt an, verheißt, prognostiziert, prophezeit—und meint Offenheit und Diskursbereitschaft.
Seit 2017 haben wir die Kommunikation für rund 25 Ausstellungen realisiert, dazu kommen Ausstellungsgestaltungen und Rauminszenierungen. Ein dickes Danke an Leiterin Dr. Stefanie Dathe und ihr engagiertes Team für die konstruktive, vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Die Firma Edelrid produziert und vertreibt Kletterseile und -ausrüstungen made in Germany. Die Mehrzahl der Mitarbeitenden sind selbst passionierte Kletter- oder BergsportlerInnen. Um ihnen den Einzug ins neugebaute Firmengebäude zu erleichtern und einen Identifikationsrahmen zu schaffen, haben wir Wegeleitung und Wandbespielungen rund um diese Thematik entwickelt.
Klettern fordert eine extreme Auseinandersetzung mit dem Berg—das Bezwingen steiler Wände zum Erreichen des Gipfels. Für das Edelrid-Gebäude haben wir eine eigene Schrift gezeichnet—„Sektor E“. Ihr ist das Wesen des Berges immanent: Die einzelnen Buchstaben werden durch den scharfen Grat definiert. Sie sind linear konstruiert und sowohl für zweidimensionale Anwendungen als auch für die Produktion dreidimensionaler Schriften ausgearbeitet.
Zum Einsatz kommt Sektor E bei der Kennzeichnung von elf Konferenzräumen, die wir mit poetischen, auf Gebirge verweisende Phantasie-Namen versehen haben. Sie heißen beispielsweise „Euphorie Eck“, „Jubeljoch“, „Stille Kuppe“ oder „Kreativgipfel“. Vertikal gesetzt nehmen sie die Bewegungsrichtung beim Klettern auf.
Auch in plakativen Stockwerkübersichten finden die Holzlettern Anwendung: Über Betonwände in Foyer und Treppenhaus ziehen wir eine grafische Abbildung des Hochgrats (ein von Isnyern gern bestiegener Berg). Ein aufmontiertes Kletterseil markiert entlang diverser Stationen die Route vom Tal bis zum Gipfel—ergo von der Anmeldung im Erdgeschoss bis zur Geschäftsführung im zweiten Stock.
Um der geradlinigen Architektur eine spielerische Ebene hinzuzufügen und die kletterbegeisterten MitarbeiterInnen aktiv einzubinden, erfanden wir ein flexibles System zur Bespielung der Wände. Sie stehen den Mitarbeitenden für persönliche Kletter-Geschichten zur Verfügung. Um die Geschichte ins Rollen zu bringen, erfragten wir im Team zunächst Lieblingsklettergebiete, persönliche Klettererfahrungen, sowie private Fotoaufnahmen. Und illustrierten dazu 13 Lieblingsberge. Diesen Input verarbeiteten wir zu Storys, die—mit Kletterseilen und -haken angebracht—die Wände der langen Flure zieren und explizit zum Ergänzen, Kommentieren und Zweckentfremden einladen.
Der neue, feste Ausstellungsbereich im Museum Ulm „Eine Frage der Zeit?“ lädt zu einer Zeitreise in die Vergangenheit des Museums bis ins Jahr 1841 ein, setzt sich mit dem aktuellen Angebot des Hauses auseinander und stellt nicht zuletzt die spannende Frage nach einem Museum der Zukunft—wie kann das aussehen, was soll es leisten?
Wir unterstützten das inhaltliche Konzept und entwickelten in enger Zusammenarbeit mit den Volontärinnen Michaela Dempf (Museum Ulm) und Viktoria Heinrich (HfG-Archiv) die Dramaturgie der Schau und die Gestaltung der Ausstellungselemente.
Auf etwa 100 qm stellen wir anhand charakteristischer, fundiert beschriebener Ausstellungsstücke die einzelnen Bereiche und Sammlungen des Mehrspartenhauses vor. Ein zwölf Meter langer Zeitstrahl erzählt synchronoptisch und reich bebildert die Geschichte des Museums und der HfG Ulm. Drei multimediale Stationen stellen die Frage nach Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Museums und fordern auf, sich mit einem eigenen Standpunkt in Bezug zu setzen. Schließlich laden die VIPs des Museums—etwa die „schöne Ulmerin“ oder der Löwenmensch (natürlich als Fotoaccessoires aus Pappe gefertigt)—zum gemeinsamen Selfie und Posten desselben auf dem (museums)eigenen Instagram-Profil ein.